Wir machen den Weg frei – Ärzte für Patienten

Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg genehmigt Förderrichtlineien für RegioPraxisBW

Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat am Mittwoch in Stuttgart den Weg für das Projekt RegioPraxisBW freigemacht und die entsprechenden Richtlinien zur finanziellen Förderung des Projektes genehmigt.

Die RegioPraxisBW ist ein von der KVBW entwickeltes Modell, mit dem die ambulante ärztliche Versorgung, vor allen Dingen in ländlichen Regionen, künftig sichergestellt werden soll. Das Konzept sieht hausärztlich orientierte Ärztezentren in unterversorgten oder mittelfristig von Unterversorgung bedrohten Gebieten vor.

Ideale Arbeitsbedingungen für junge Mediziner

„Wir haben damit ein Angebot entwickelt, mit dem wir auf die Bedürfnisse der jungen Mediziner eingehen“, sagte KVBW-Chef Dr. Norbert Metke. „Vor allem Frauen finden hier ideale Arbeitsbedingungen, da etwa eine Teilzeittätigkeit möglich ist und in Kooperationsformen gearbeitet werden kann“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der KVBW, Dr. med. Johannes Fechner. „Damit verbessern wir die Versorgung der Patienten im ländlichen Raum.“

Das Modell wird zu attraktiven Konditionen gefördert. Die Förderung setzt sich aus mehreren Elementen zusammen und beinhaltet eine Gründungspauschale in Höhe von 25.000 Euro je zugelassenem Hausarzt, maximal jedoch 100.000 Euro oder hilfsweise für die Errichtung einer Nebenbetriebsstätte bis 20.000 Euro je beteiligter Praxis. Ergänzt wird die Förderung durch eine Strukturpauschale in Höhe von 3.000 Euro je Abrechnungsquartal sowie noch einmal 3.000 Euro bei der Beschäftigung von mindestens einem angestellten Arzt für zunächst "angedachte" drei Jahre.

Kassen, Kommunen und das Land sind gefragt

Der Vorstand der KVBW, Dr. Metke stellt hierzu fest: „Die Mittel für die finanzielle Förderung zur Verbesserung der Patientenversorgung werden derzeit von den Ärzten selbst, also aus ihrem erarbeiteten Einkommen, zur Verfügung gestellt. Die für 2012 vorgesehene Etablierung zweier RegioPraxen in Baden-Württemberg soll daher ausschließlich ein Modell sein, welches den politisch Verantwortlichen aufzeigt, wie Rahmenbedingungen aussehen können, damit Ärzte wieder auf das Land gehen. Über diese Modelle hinaus werden wir als Ärzte allein nicht in der Lage sein, bei Versorgungsengpässen weitere RegioPraxen zu etablieren. Hilfen der Krankenkassen, der Kommunen und des Landes werden erforderlich sein.“

Neben der direkten finanziellen Förderung bietet die KVBW ein breit gefächertes Beratungsangebot für alle Bereiche der Praxisführung.

Dr. Fechner sieht in dem Beschluss einen wichtigen Meilenstein für die Umsetzung des Projektes. „Vorgesehen ist, dass wir in diesem Jahr zwei RegioPraxen in Baden-Württemberg eröffnen. Wir haben bereits viele Gespräche mit interessierten Gemeinden und der Ärzteschaft geführt und können nun mit Hochdruck an der konkreten Umsetzung arbeiten.“