Vorstand der KVBW

Repräsentanten der KVBW nach Innen und Außen

Der Vorstand führt die KVBW und vertritt die Interessen der baden-württembergischen Vertragsärzte und Vertrags­psychotherapeuten zum Beispiel in Vertrags- und Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen, in verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen. Er entwickelt die strategische Ausrichtung der Körperschaft und trägt die Verantwortung für das Handeln der KVBW.

Am 10. Dezember 2022 hat die Vertreterversammlung » den zweiköpfigen Vorstand der KV Baden-Württemberg gewählt: Dr. Karsten Braun und Dr. Doris Reinhardt bilden das Führungsduo für die Amtsperiode 2023 bis 2028. Jeder dieser beiden ist für verschiedene Ressorts verantwortlich: Organigramm ».

Was wir für Sie tun

Einblicke in die aktuelle Arbeit unserer beiden Vorstände

Der Mangel an medizinischen Fachangestellten (MFA) gefährdet zunehmend die ambulante Versorgung und der Unmut der Beschäftigten ist groß. Deshalb haben die MFA-Verbände am 8. September 2023 eine große Protestveranstaltung in Berlin organisiert. Es versammelten sich knapp 2.000 Menschen vor dem Brandenburger Tor, um der Gesundheitspolitik die „Rote Karte“ zu zeigen.

Zu den zahlreichen Rednern von Kammern, Ärzte- und Zahnärzteverbänden gehörte auch Dr. Doris Reinhardt. Die stellvertretende Vorstandsvorsitzende betonte, dass die Sicherstellung der Patientenversorgung nicht möglich sei, wenn MFA fehlen. „Sie stellen sich mit einer Vielzahl von Qualifikationen und mit viel Menschlichkeit zur Verfügung. Ihr Anspruch, von dieser Gesellschaft anerkannt und wertgeschätzt zu werden, wird auch von uns eingefordert“. 

Die Präsidentin des Verbands medizinischer Fachberufe (VMF), Hannelore König, freute sich über die große Beteiligung und über den  Zusammenschluss der Teilnehmenden. „Es ist wichtig, dass die Betroffenen in den ambulanten Arzt- und Zahnarztpraxen, aber auch in den Dentallaboren, gemeinsam in Berlin aufgetreten sind, um auf das verheerende Ausmaß der gesundheitspolitischen Fehlentscheid­ungen aufmerksam zu machen.“

(Stand: 8. September 2023)

Dr. Karsten Braun nutzte sein Statement bei der Krisensitzung in Berlin am 18. August 2023, um den Ärger mit Einzelprüfanträgen der Krankenkassen zum politischen Thema zu machen: „Oftmals handelt es sich dabei um Bagatellbeträge. Für den betroffenen Arzt sind die Stellungnahmen für Einzelprüfungen jedoch immer mit viel Arbeit und Zeit verbunden. Er ist aber doch Arzt geworden, um Patienten zu behandeln und nicht um völlig unnötige Stellungnahmen zu schreiben.“ 

In Baden-Württemberg hat sich in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Einzelfallprüfanträge auf rund 7.500 im Jahr verfünffacht. Damit bekommt jede zweite Praxis mindestens einmal im Jahr unangenehme Post von der Prüfstelle. Davon betroffen sind auch jene Praxen, die sich laut statistischer Prüfung völlig wirtschaftlich verhalten haben. 

„Diese medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen müssen endlich abgeschafft werden“, forderte Braun. „Derartige Prüfanträge sind eine reine Maßnahme, um Ängste zu schüren und Ärztinnen und Ärzte an der Verordnung von Medikamenten und Heilmitteln zu hindern. Hier ist von Seiten der Krankenkassen mehr Fehlertoleranz gefragt, wenn wir in Zeiten von Ärztemangel froh sind über jeden, der im System bleibt oder mehr Fälle versorgt. Dennoch halten manche Krankenkassen an diesem Prüfsystem fest, da sie den ‚Polizeieffekt‘ dieser Anträge schätzen, wenn Ärztinnen und Ärzte die Kosten für Medikamente oder Heilmittel aus eigener Tasche zahlen müssen. Wir sind nicht dafür da, um Finanzlöcher der Kassen zu stopfen und wir sind auch nicht dafür da, um unsinnige Stellungnahmen zu schreiben, sondern um Patienten zu versorgen.“

(Stand: 18. August 2023)

Höhepunkt der bundesweiten Aktion „PraxenKollaps. Praxis weg, Gesundheit weg!“ war die Krisensitzung in Berlin am 18. August 2023 mit rund 800 Niedergelassenen aus ganz Deutschland. In eindrucksvollen Statements machten Repräsentanten aller KVen, darunter der KVBW-Vorstand Dr. Karsten Braun, gegenüber Politik und Öffentlichkeit klar: So geht es nicht mehr weiter! Die Politik muss endlich umsteuern, um die ambulante Versorgung zu retten. 

Parallel zu den laufenden Finanzierungsverhandlungen benennt eine Medien­kampagne die wichtigsten Problemfelder wie den Fachkräftemangel oder die fehleranfällige Telematik­infrastruktur (TI). Am Ende der Veranstaltung beschloss die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) handfeste Forderungen an Gesundheitsminister Lauterbach, die die KVBW voll unterstützt.

Das sind die Forderungen der Praxen an die Politik:

  1. Tragfähige Finanzierung: Retten Sie die Praxen aus den faktischen Minusrunden und sorgen Sie dafür, dass auch Inflation und Kostensteigerungen unmittelbar berücksichtigt werden!
  2. Weg mit der Budgetierung: Beenden Sie die Budgetierung, damit auch Praxen endlich für alle Leistungen bezahlt werden, die sie tagtäglich erbringen!
  3. Ambulantisierung: Setzen Sie die angekündigte Ambulantisierung um – mit gleichen Spielregeln für Kliniken und Praxen!
  4. Digitalisierung: Sorgen Sie für nutzerfreundliche und funktionstüchtige Technik sowie die entsprechende Finanzierung.
  5. Mehr Weiterbildung: Die ärztliche und psychotherapeutische Weiterbildung muss schwerpunktmäßig ambulant stattfinden.
  6. Weniger Bürokratie: Schnüren Sie das angekündigte Bürokratieabbaupaket, damit wieder die Medizin im Vordergrund steht.
  7. Weg mit den Regressen: Schaffen Sie die medizinisch unsinnigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen ab!

(Stand: 18. August 2023)

Letzte Aktualisierung: 19.09.2023