Fechner begrüßt Unterstützung von Altpeter für die Reform des Bereitschaftsdienstes

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Dr. Johannes Fechner, begrüßt die Unterstützung von Sozialministerin Katrin Altpeter für die Reform des Bereitschaftsdienstes.

In ihrer Ansprache auf dem baden-württembergischen Hausärztetag am Samstag in Stuttgart erklärte die Ministerin: „Ich bin mit der KVBW völlig einig, dass dies ein wichtiges Thema ist, bei dem Handlungsbedarf besteht und begrüße daher die Schritte, die die KVBW vornimmt.“ Fechner sagte dazu: „Ich freue mich, dass sich die Ministerin ausdrücklich hinter unser Projekt gestellt hat.“ Er betonte, dass dieses Vorhaben für die Zukunft der ambulanten Versorgung unabdingbar sei. „Wenn es uns nicht gelingt, den ärztlichen Bereitschaftsdienst attraktiver zu gestalten, indem wir vor allem die Dienstbelastung der Ärzte senken, brauchen wir uns über die Gewährleistung der ambulanten Versorgung nicht mehr zu unterhalten.“

Fechner begründete dies mit der Feststellung, dass der organisierte Bereitschaftsdienst das zentrale Niederlassungsargument für den medizinischen Nachwuchs darstellt. „Wenn sich ein junger Mediziner oder eine Medizinerin heute niederlassen möchte, schaut er erst einmal auf die Frage, wie der Bereitschaftsdienst organisiert ist. Arztpraxen in Bezirken mit einer hohen Dienstbelastung haben keine Chance, einen Nachfolger zu finden! Das ist vor allem in den ländlichen Regionen der Fall. Kern unserer Reform ist daher die Neuordnung der Bereitschaftsdienstbezirke zu größeren Einheiten und die Gründung von zentralen Bereitschaftsdienstpraxen an Krankenhäusern. Es ist völlig klar, dass ein solches Vorhaben in der Bevölkerung und der Kommunalpolitik auf Unruhe stößt. Umso wichtiger ist die Rückendeckung durch die Landespolitik.“

Fechner sicherte der Ministerin zu, bei diesem Vorhaben die kommunale Ebene, vor allem die Bürgermeister und die Ärzte vor Ort mit einzubeziehen. „Wir haben den Ärzten mit ihrer Kenntnis der Situation vor Ort in dieser Reform eine zentrale Rolle gegeben. Und natürlich informieren wir die Bürgermeister und beziehen ihre Anregungen und Stellungnahmen in unsere Planungen mit ein.“

Der KVBW-Vorstand erklärte, dass die derzeitige Struktur mit rund 400 Bereitschaftsdienstbezirken wegen des Ärztemangels nicht zukunftsfähig ist. Vorgesehen sei daher die Reduzierung von etwa 100 bis 150 Bezirke. Damit würde die Dienstbelastung der Ärzte sinken, gleichzeitig könnten wirtschaftlich tragfähige Strukturen geschaffen werden.