Darmkrebsmonat März – ärztliche Beratung macht Mut auf Vorsorgeuntersuchungen
Darmkrebs zählt bei Männern und Frauen zur zweithäufigsten Krebsart. Das Robert Koch-Institut geht in Deutschland für 2010 von über 70.000 Neuerkrankungen aus; etwa 26.000 Menschen sterben pro Jahr daran. Dabei lässt sich Darmkrebs früh erkannt sehr gut heilen und durch die Behandlung von Vorstufen sogar vermeiden.
Darmkrebs ist eine bösartige Schleimhautwucherung im Dick- bzw. Mastdarm. Die Krankheit tritt überwiegend nach dem 50. Lebensjahr auf. An diese Altersgruppe richtet sich ein kostenloses Präventionsprogramm der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) unterstützt die bundesweite Kampagne im Monat März für die Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchungen von Darmkrebs.
„Obwohl die Heilungschancen bei Früherkennung nachweislich sehr hoch sind, nutzen immer noch zu wenig Versicherte die angebotenen Präventionsmaßnahmen. Für die Entscheidung des Versicherten für oder gegen eine Untersuchung ist es wichtig, dass er gut informiert ist. Geeignete Ansprechpartner sind die Hausärzte, aber auch beispielsweise Gynäkologen und Urologen beraten und führen die Untersuchung durch“, sagte Dr. Johannes Fechner, Vorstand der KVBW, anlässlich des Darmkrebsmonats März heute in Stuttgart.
Die Darmkrebsfrüherkennung beginnt bei Männern und Frauen ab dem Alter von 50 Jahren. Zu dem Früherkennungsprogramm der gesetzlichen Krankenkassen ab 50 gehört neben der Beratung der Okkultbluttest. Beim Okkulttest wird eine Stuhlprobe auf verstecktes Blut untersucht. Erst für Patienten ab 55 Jahren ist die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, Bestandteil der Untersuchung.
„Viele fürchten die Koloskopie. Die völlige Darmentleerung im Vorfeld wird als unangenehm empfunden, genauso wie die Untersuchung, in deren Verlauf ein Koloskop, ein flexibler Schlauch mit Kamera und Leuchte, in den Darm eingeführt wird“, weiß Fechner aus seiner Zeit als Hausarzt. Fechner weiter: „Allerdings ist die Angst davor unbegründet: Der Eingriff verläuft dank Beruhigungsmitteln gewöhnlich ohne Beschwerden und liefert eine äußerst zuverlässige Diagnose. Komplikationen im Zusammenhang mit Vorsorgekoloskopien liegen im Promillebereich, sind also sehr selten. Wir würden uns wünschen, dass das Präventionsangebot stärker beachtet wird, da sich Darmkrebs früh erkannt sehr gut heilen lässt.“
In Baden-Württemberg wird die Darmkrebsprävention insgesamt durchschnittlich in Anspruch genommen. Die baden-württembergischen Frauen lagen 2010 etwas unter dem Bundesdurchschnitt, dafür lagen die Männer darüber. Insgesamt nahmen im Zeitraum von 2003 bis 2010 bundesweit 18 Prozent der Vorsorgeberechtigten zwischen 55 und 74 Jahren an einer Vorsorgekoloskopie teil. Erfreulicherweise konnte Baden-Württemberg insbesondere die Rate der Okkulttests im Jahr 2011 steigern. Gemessen am Vorjahr wurden 5000 Stuhlproben mehr auf verstecktes Blut untersucht.
Nähere Informationen gibt es im Bürgerbereich unserer Homepage. Hier gibt es auch allgemeinverständlich aufbereitete Information zum Download, die der Versicherte zu Hause in aller Ruhe durchlesen kann. Bei der Suche nach einem wohnortnahen Arzt, der die Darmkrebsprävention durchführt, hilft die Arztsuche der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg weiter.
Wer lieber zum Hörer greift, für den ist MedCall, das Patiententelefon der KVBW, eine Anlaufstelle. Dort erteilen Mitarbeiter von Montag bis Donnerstag durchgehend zwischen 8 und 16 Uhr Auskunft. Am Freitag ist das Patiententelefon von 8 bis 12 Uhr erreichbar. Die Gesprächszeit ist gebührenpflichtig: 14 Cent kostet die Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk maximal 42 Cent pro Minute. Selbstverständlich ist die Auskunft kostenlos.
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