Metke kritisiert „Das Jenke Projekt“

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg nennt die RTL-Sendung "unverantwortlich".

Als "unverantwortlich" hat der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Dr. Norbert Metke, die Ausstrahlung der Sendung "Das Jenke Experiment" auf RTL bezeichnet.

Metke sagte am Mittwoch in Stuttgart: „Es ist unglaublich, dass ein Sender eine derartige Plattform bietet, um Quote zu erreichen und dabei eines der größten Probleme unserer Gesellschaft verharmlost. Alkoholismus führt zu schwersten körperlichen und psychischen Schädigungen, die Rückfallquoten nach Therapien sind enorm hoch. Das Gesundheitswesen kostet die Behandlung von Alkohol abhängigen Patienten jedes Jahr Unmengen an Geld. Das ist alles schon schlimm genug. Wenn nun aber ein Fernsehsender quasi dafür wirbt, sich sinnlos zu betrinken, muss sich fragen lassen, ob es Sinn ergibt, einen Platz in der Senderwelt zu beanspruchen.“

Metke weiter: „Erfahrungsgemäß wird es nichts nutzen, zuständigen Entscheidungsträger bei RTL an ihre Verantwortung für die Gesellschaft zu erinnern, da dort das Profitstreben sämtliche Grenzen zu überwinden scheint. Ich fordere daher die Landesmedienanstalten auf, mit allen Mitteln dagegen vorzugehen. Hier geht es nicht mehr um journalistische Freiheit. Die Folgen eines solchen Verhaltens müssen nachher die gesamte Gesellschaft und insbesondere die Kranken tragen.“