Von Ärzten und Psychotherapeuten fürs Ländle
Die Vertreterversammlung der KVBW hat dem Vorstand breite Rückendeckung für seine Zukunftsprojekte zur weiteren Sicherstellung der medizinischen Versorgung durch niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten gegeben. Nahezu einstimmig wurde der Haushalt für das Jahr 2014 verabschiedet, der auch die Finanzierung der Reform des Notfalldienstes abdeckt. Dr. Johannes Fechner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVBW, äußerte sich im Anschluss zufrieden: „Schon bisher hat die Politik des Vorstands in allen Abstimmungen zur Reform des Notfalldienstes viel Zustimmung erfahren. Nachdem es in den vergangenen Wochen in einigen Regionen doch zu Irritationen gekommen war, freue ich mich nun umso mehr, dass abschließend auch noch die Finanzierung mehrheitlich verabschiedet werden konnte. Die Notfalldienstreform kann damit, wie vorgesehen, pünktlich zum Jahreswechsel 2014 starten. Im Ergebnis wird diese in der Fläche wie in den Ballungszentren eine ausreichende Versorgung der Menschen im Land gewährleisten und gleichzeitig dem zunehmenden Ärztemangel Rechnung tragen. Die Reduktion der Dienstbelastung und die bessere Vergütung der Notfalldienste macht den ländlichen Raum wieder attraktiver für die Niederlassung der nachfolgenden Ärztegeneration.“
Nahezu keine Regresse und stabiles Honorar
Dr. Norbert Metke, Vorstandsvorsitzender der KVBW, gab in seinem Bericht an die Vertreterversammlung einen Überblick über die Ergebnisse des zu Ende gehenden Jahres: „Wir haben 2013 viel erreicht. Wir konnten die Rahmenbedingungen für die Ärzte und Psychotherapeuten weiter verbessern, um weiterhin eine exzellente Versorgung der Patienten in Baden-Württemberg zu gewährleisten: Es gibt nahezu keine Regresse mehr gegen Ärzte in Baden-Württemberg in Bezug auf ihr Verordnungsverhalten in der Arznei-und Heilmitteltherapie. Wir konnten das Honorar stabilisieren und damit mehr Planungssicherheit und Stabilität für die Patientenversorgung durch die Praxen erreichen. Mit innovativen Versorgungsmodellen wie der regiopraxisKVBW leisten wir unseren Beitrag, um die Versorgung im ländlichen Raum zu stabilisieren.“ Metke dankte seinem Kollegen Dr. Fechner ausdrücklich für seinen Einsatz bei der Reform des Notfalldienstes: „Reformen sind immer mit viel Unruhe in der Ärzteschaft und der Öffentlichkeit verbunden. Allein die Tatsache, dass sich vor allem diejenigen äußern, die unzufrieden sind, erfordert ein hohes Maß an Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir haben bewiesen, dass wir in der Lage sind, die notwendigen Strukturänderungen im Notfalldienst und vielen weiteren Bereichen selbst vorzunehmen und sie auch gegen Kritik durchzusetzen. Umso mehr freut es mich, dass Dr. Fechner dafür nun auch die gebührende Anerkennung bekommt: Anerkennung von der Vertreterversammlung, aber auch von der Ärzteschaft, wie es bei den letzten Wahlen innerhalb des Hausärzteverbandes deutlich wurde.“
Gutes Miteinander von Haus- und Fachärzten
Eine klare Absage erteilte Metke den aktuellen Diskussionen, die Strukturen innerhalb der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Kassenärztlichen Vereinigungen zu ändern. „In Baden-Württemberg haben wir gezeigt, wie das Miteinander zwischen Haus- und Fachärzten im Sinne der Ärzteschaft und der Patienten funktioniert. Das wünschen wir uns auch in Berlin." Ebenso wehrte Metke sich gegen das Vorhaben, bei Facharztterminen eine verbindliche Behandlungsfrist von vier Wochen festzulegen. "Es ist schon paradox, wenn den Ärzten einerseits die in einem Quartal zu versorgende Patientenzahl begrenzt wird, sie aber gleichzeitig unbegrenzt Termine zur Verfügung stellen sollen.“
Metke abschließend: „Die Patienten erwarten von uns eine persönliche, also an ärztliche und psychotherapeutische Individuen gebundene Versorgung und zwar unabhängig von den wirtschaftlichen Interessen Dritter. Dafür wird sich die KVBW zusammen mit den selektiven Vertragspartnern von MEDI, Hausärzteverband und den Berufsverbänden in Baden-Württemberg auch weiterhin einsetzen.“