eHealth Forum Freiburg 2025: Start der elektronischen Patientenakte im Fokus

Neueste Entwicklungen der digitalen Transformation im Gesundheitswesen

Der flächendeckende Start der elektronischen Patientenakte (ePA) markiert einen Meilenstein auf dem Weg zu einem digitalisierten Gesundheitswesen. Über die ePA und weitere zentrale Digitalisierungsthemen – etwa den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin – diskutierten am Samstag rund 250 Teilnehmende beim eHealth Forum Freiburg. Veranstalter ist die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), die Expertinnen und Experten aus Praxis, Politik und Industrie eingeladen hat, um zentrale Entwicklungen der digitalen Transformation im Gesundheitswesen zu beleuchten.

Erste Erfolgszahlen für die „ePA für alle“

„Die „ePA für alle“ ist jetzt da! Die Zahlen zeigen deutlich, dass die Nutzung nun deutschlandweit zunimmt. Seit dem bundesweiten Start gab es bisher zu Spitzenzeiten täglich drei Millionen Zugriffe auf die ePA in Einrichtungen. 1,2 Millionen Medikations­listen wurden täglich geöffnet“, referierte der Vorsitzende der Geschäftsführung der gematik, Dr.Florian Fuhrmann, erste Erfolgszahlen. Fuhrmann betonte den Nutzen der ePA  für die Gesundheitsversorgung: „Die ePA ist auf bestem Wege fester Bestandteil unserer Gesundheitsversorgung in Deutschland zu werden - das ist ein wichtiger Meilenstein für uns alle.“

Auch Dr. Philipp Stachwitz, Leiter Digitalisierung der Kassenärztlichen Bundes­vereinigung (KBV), unterstrich die Relevanz des digitalen Wandels in der Versorgung: „Die „ePA für alle“ ist ab jetzt wirklich für alle verfügbar – ein wichtiger Schritt, gerade auch für die ambulante Versorgung. Jetzt besteht die Chance, die ePA auf Basis der Erfahrungen der Ärzte- und Psychotherapeutenschaft, aller Gesundheitsberufe und nicht zuletzt der Patientinnen und Patienten weiterzuentwickeln – zu dem, was sie sein soll: ein zentrales Werkzeug für die Zukunft der Versorgung in einem vernetzten Gesundheitswesen.“

KVBW-Vorstand begrüßt stufenweisen ePA-Start

Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg begrüßt insbesondere den stufenweisen Start der ePA. Dass die Nutzung für Praxen zunächst freiwillig bleibt und mögliche Sanktionen vorübergehend ausgesetzt wurden, sei ein wichtiges Signal an die Ärzteschaft, so der Vorstandsvorsitzende Dr. Karsten Braun. Eine verpflichtende Anwendung der ePA könne aus seiner Sicht erst dann sinnvoll sein, wenn deren Einsatz im Praxisalltag zuverlässig funktioniert und bekannte Sicherheitsrisiken vollständig behoben sind. Derzeit, so Braun, bestünden noch technische und datenschutzrechtliche Herausforderungen – unter anderem durch Fallkonstellationen, die jüngst vom Chaos Computer Club aufgezeigt wurden.

Zudem wies Braun darauf hin, dass die ePA zwar das Potenzial habe, ein umfassendes Bild der Krankengeschichte zu liefern – die Verantwortung über die Vollständigkeit der Informationen liege jedoch allein bei den Patientinnen und Patienten. Für Ärztinnen und Ärzte bleibe die eigene Dokumentation daher unerlässlich. „Die Digitalisierung darf das persönliche und vertrauensvolle Arzt-Patienten-Verhältnis nicht gefährden“, betonte Braun. Der Ausgleich zwischen Datenschutzinteressen und dem Wunsch nach medizinischer Transparenz sei und bleibe eine der zentralen Herausforderungen auf dem Weg zu einer vernetzten Versorgung.

Weitere Themen zu digitalen Innovationen

Neben der ePA standen auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Klinik und Praxis, neue Formen der digitalen Versorgungssteuerung sowie innovative Best-Practice-Beispiele im Mittelpunkt. Die Veranstaltung wird durch eine Fachausstellung und den „Digital Health Truck“ des Bosch Digital Innovation Hub begleitet.