Wir können alles … Wenn man uns nur lässt

Ärztevertreter fordern einstimmig: Attraktivität des Arztberufes erhöhen

Anlässlich der von dem Landkreistag Baden-Württemberg stattfindenden Konferenz zur Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg haben die Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBW), Dr. Norbert Metke, der Hausärzteverband Baden-Württemberg e.V., Dr. Berthold Dietsche, des MEDI Baden- Württemberg e.V., Dr. Werner Baumgärtner und der Gemeinschaft der Fachärzte Baden-Württemberg (GFB), vertreten durch Dr. Dieter Haack, erklärt:

„Wir begrüßen es, dass der Landkreistag die medizinische Versorgung im Land auf seiner Agenda hat und über die aktuellen Strukturen und Herausforderungen diskutiert. Wir sind uns mit dem Landkreistag einig, dass wir im Augenblick in unserem Land trotz erster auftretender Versorgungslücken noch von einer ausgezeichneten medizinischen Versorgung sprechen können und teilen seine Sorge über die weitere Entwicklung“, so die Ärztevertreter. Sie gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren in Baden-Württemberg bis zu 500 Hausärzte fehlen werden. „Das wird nicht nur spürbare Einschnitte im ländlichen Raum sondern auch in den Ballungsgebieten mit sich ziehen. Mit gleicher Sorge, nur etwas zeitversetzt, betrachten wir die Entwicklung in dem fachärztlichen Bereich.

Als positiv bewerten wir die im GKV-Versorgungsstrukturgesetz enthaltene Dezentralisierung der Entscheidungsstrukturen für die Versorgungsplanung auf die Landesebene. Diese eröffnet die Möglichkeit, stärker auf regionale Bedürfnisse in der Versorgung einzugehen.

Baden-Württemberg nimmt bundesweit in der Integration zwischen dem stationären und ambulanten Bereich eine Vorreiterrolle ein, was sich unter anderem an der hohen Zahl der Ermächtigungen zeigt. Die Beteiligten sollten aus unserer Sicht ihre Anstrengungen darauf konzentrieren, die Attraktivität des Berufes des niedergelassen Arztes und Psychotherapeuten zu erhöhen, um mehr junge Mediziner für eine Tätigkeit im ambulanten Bereich zu gewinnen, indem die Rahmenbedingungen für die Tätigkeit der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten verbessert werden. Erforderlich sind hier insbesondere ein Abbau der Bürokratie, der Verzicht auf Heil- und Arzneimittelregresse sowie die Gewährleistung finanzieller Planungssicherheit. Das hält die Jungmediziner im und auf dem Land und nicht weitere Institutionen mit neuen Regelungsmechanismen.

Die KVBW hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten hier eine Reihe von Maßnahmen unternommen, der Hausärzteverband und MEDI haben durch die Verträge zur haus-arztzentrierten und zur facharztzentrierten Versorgung einen wichtigen Baustein dazu geliefert.“