Kranke Republik - gesundes Baden-Württemberg

Metke zum Bericht des Bundesversicherungsamtes: „Unding, dass Ärzte und Patienten Verschwendung der Kassen austragen müssen“

Als "ausgesprochen aufschlussreich" hat der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Dr. Norbert Metke, den Bericht des Bundesversicherungsamtes bezeichnet, in dem hohe Verschwendung bei einer Reihe von Gesetzlichen Krankenkassen angeprangert wird.

„Nach unserer Kenntnis wirtschaften die Krankenkassen in Baden-Württemberg aber ausgesprochen solide, was zur Folge hat, dass wir als sparsame Schwaben und Badener gemeinsam mit den Krankenkassen wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgung der Patienten durchführen können: Selektivverträge, Verträge zur Verbesserung der Versorgung in den Pflegeheimen, ambulantes Operieren, Notfalldienst, ADHS-Versorgung oder Patientenbegleitung - um nur einige zu nennen.“

Metke weiter: „Ganz anders aber das Bild in anderen Teilen der Republik: Wenn Ärzte so wirtschaften würden wie viele Krankenkassen, wären sie sofort pleite. Das Problem ist nur, dass der Arzt selbst die Konsequenzen tragen muss, während die Krankenkassen dies auf die Versicherten über geringere Leistungen oder Zusatzbeiträge abwälzen können. Nur so ist auch die Forderung des GKV-Spitzenverbandes nach einer Absenkung der Honorare für die Ärzte zu verstehen. Es kann nicht sein, dass die Ärzte und die Krankenhäuser permanent die Unterfinanzierung des Gesundheitswesens gegenüber den Patienten austragen müssen, während einige Krankenkassen das Geld der Versicherten zum Fenster rauswerfen. Wir sind dem Bundesversicherungsamt dankbar, dass es diese Misswirtschaft aufgedeckt hat.“

Metke empfahl dem GKV-Spitzenverband, angesichts des Berichts, sich in seinen negativen Äußerungen gegenüber den Ärzten etwas zurückzuhalten, um nicht in den Verdacht zu kommen, einer Mutation vom Gärtner zum Bock ausgesetzt zu werden.