Keine Zunahme der Behandlungszahlen durch Wegfall der Praxisgebühr
Nach Vorliegen der Abrechnungsdaten für das erste Quartal 2013 sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Dr. Norbert Metke, am Donnerstag in Stuttgart: „Unsere Einschätzung, dass die Praxisgebühr keine Steuerungswirkung hat, hat sich bestätigt.“
Nach Angaben von Metke haben die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Baden-Württemberg im ersten Quartal 2013 insgesamt 17,95 Mio. Behandlungsfälle abgerechnet, also rund 1,5 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Als Behandlungsfall wird ein Patient gezählt, der in einem Quartal eine Praxis aufsucht. „Dies entspricht der üblichen Steigerung, die wir jedes Jahr verzeichnen.“ Der KV-Vorstand erklärte, dass sich bei den Fachärzten keine Steigerung ergeben hat, die Hausärzte jedoch 4,7 Prozent mehr Patienten behandelt haben. „Hier müssen wir aber berücksichtigen, dass wir zum Jahresbeginn eine Grippewelle hatten, die zu einer erhöhten Inanspruchnahme der Hausärzte geführt hat.“
Für den KVBW-Chef hat sich die Abschaffung der Praxisgebühr durch die Bundesregierung daher als richtig erwiesen. „Es war richtig, dass die Bundesregierung den Mut gehabt hat, ein Instrument, welches nachweislich seine Zielsetzung nicht erreicht hat, abzuschaffen. Vor allem die Hausärzte berichten uns von deutlich weniger Bürokratie und damit einer echten Entlastung für das Praxispersonal. Grundsätzlich halten wir aber daran fest, dass Elemente der Selbstbeteiligung von Patienten in bestimmten Bereichen durchaus sinnvoll wären. Dazu gehört beispielsweise die Inanspruchnahme des ärztlichen Notfalldienstes.“