Die Behandlung durch Online-Ärzte ist unseriös und gefährlich
Die in der FALK-Kooperation verbundenen Kassenärztlichen Vereinigungen aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern haben eindrücklich vor der Behandlung durch sogenannte Online-Ärzte gewarnt und fordern die Einhaltung von Behandlungsstandards auch in anderen Ländern der EU. Hintergrund ist das Angebot von Ärzten in Großbritannien, die Patienten über das Internet online "behandeln" und auch Rezepte ausstellen.
Rezepte ohne fundierte ärztliche Beratung
Auf einem Treffen der Vorstände in Berlin hieß es: „Das deutsche Recht schreibt aus gute Gründen einen persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt vor. Online-Diagnosen, ohne den Patienten zu sehen oder ihn untersuchen zu können, sind in höchstem Maße unseriös und gefährlich, insbesondere, wenn dann daraus Rezepte resultieren. Wenn Patienten ohne fundierte ärztliche Beratung Medikamente einnehmen, kann das zu schweren Schädigungen führen - zumal auch keine Beratung in einer Apotheke stattfindet, weil auch hier nur online geliefert wird. Online-Behandlungen sind daher in Deutschland verboten.“
Appell an den Gesetzgeber
Die KV-Vorstände forderten daher den Gesetzgeber auf tätig zu werden. „Wir halten es für ausgesprochen problematisch, dass hier auf Basis der europäischen Freizügigkeit die nationalen Bestimmungen zum Schutz der Patienten ausgehöhlt werden. Es müsste daher untersagt werden, dass Patienten aus Deutschland online von einem Arzt aus Großbritannien behandelt werden.“ Die Vorstände stellen klar: „Wir wollen nicht, dass die EU in die nationale Gesundheitsstruktur eingreift. Es ist unser Ziel eine wohnortnahe und qualitativ hochwertige Versorgung anzubieten. Dafür braucht es einen vertrauensvollen Arzt-Patientenkontakt.“