Ärzteproteste führen zu Einschränkungen in der Versorgung
Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) weist auf Einschränkungen in der Behandlung von Patienten am Mittwoch dieser Woche hin. KVBW-Vorstandschef, Dr. Norbert Metke, sagte am Montag in Stuttgart: „Die großen Ärzteverbände haben, in Kooperation mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), für diesen Mittwoch zu Protestmaßnahmen aufgerufen, da der Spitzenverband der Krankenkassen in Berlin keinerlei Bereitschaft gezeigt hat, gemeinsam die Zukunft der Versorgung zu gestalten. In Baden-Württemberg wird es daher am Mittwoch zu Demonstrationen und Praxisschließungen kommen. Selbstverständlich bleiben die Ärzte und Psychotherapeuten ihrer Verantwortung gegenüber den Patienten weiterhin treu. Notfallpatienten werden daher weiterhin behandelt. Ich empfehle den Patienten, sich am Mittwoch erst bei ihrem Arzt zu erkundigen, ob die Praxis geöffnet hat. Dort erfahren sie dann auch, wo sie sich im Notfall hinwenden können.“
Für Metke ist das Verhalten des Spitzenverbandes der Krankenkassen in Berlin in hohem Maße verantwortungslos. „Offensichtlich haben die Verantwortlichen in Berlin die Zeichen der Zeit noch immer nicht erkannt. Daher haben wir volles Verständnis, dass die Ärzte und Psychotherapeuten ihre Protestmaßnahmen verschärfen. Was sollen wir davon halten, wenn die Kassen uns die Honorare kürzen wollen? Das derzeit vorliegende "Angebot" von 0,9 Prozent ist lediglich das Ergebnis des Schlichters, geht aber an der bundesrepublikanischen Wirklichkeit vorbei. Was erwarten die Kassenfürsten, wenn sie die Ärzte permanent diffamieren? Und was ist das für ein Signal an den medizinischen Nachwuchs, wenn auf einmal die ärztliche Leistung weniger wert sein soll? Was sollen schließlich die Patienten davon halten, wenn die Kassen auf der einen Seite auf Milliardenüberschüssen sitzen, auf der anderen Seite aber das Geld in der Versorgung fehlt? Das stabilste Wachstum in Deutschland weisen derzeit die Überschüsse der Krankenkassen auf! Das passt alles nicht zusammen, ist kurzfristig gedacht und hat keine Substanz.“