Sepsis früh erkennen
Jedes Jahr erkranken rund 300.000 Menschen an einer Sepsis. Am häufigsten sind Neugeborene und ältere Menschen betroffen.
Eine Sepsis entsteht meist nicht erst im Krankenhaus – mehr als 70 Prozent der Patienten haben diese bereits, wenn sie ins Krankenhaus kommen. Oft haben diese Patienten unspezifische Symptome (beispielsweise hohes Fieber, Schüttelfrost und (Muskel-)Schmerzen etc.), die schwer einzuordnen und zu deuten sind. Beginnt aus diesem Grunde die Therapie zu spät, sterben die Patienten unter Umständen an Multiorganversagen oder septischem Schock.
Was Sie als Niedergelassene tun können
Sie als Vertragsarzt können einen wesentlichen Beitrag leisten, eine Sepsis frühzeitig zu erkennen und die notwendige Behandlung umgehend einzuleiten.
Eine früh erkannte und behandelte Sepsis kann das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs reduzieren und unter Umständen lebensrettend sein. Experten gehen davon aus, dass deutschlandweit 15.000 bis 20.000 Todesfälle pro Jahr vermeidbar wären.
Menschen, die eine schwere Sepsis bzw. einen septischen Schock überleben, haben im Anschluss teilweise schwere seelische, körperliche und kognitive Einschränkungen. Diese werden in der Regel von Vertragsärzten und -psychotherapeuten versorgt. Niedergelassene sind folglich nicht nur beim Erkennen einer (potentiellen) Sepsis bei einem Patienten gefragt, sondern auch bei der Diagnose der Sepsisfolgen und der Auswahl einer geeigneten Nachsorge.
Informationen zum Thema Sepsis
Um den Blick für die Risikofaktoren und Warnzeichen einer Sepsis zu schärfen, soll das Qualitätszirkel-Modul „Sepsis früh erkennen“ der KBV anregen, sich im Qualitätszirkel (QZ) mit der Früherkennung und Vermeidung von Sepsis-Fällen auseinanderzusetzen. In der gemeinsamen Diskussion praktischer Fallbeispiele bietet sich die Möglichkeit, mit- und voneinander zu lernen. Hier finden Sie das KBV-Modul .
Auch zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September 2023 gibt es vielfältige Möglichkeiten, aktiv zu werden und Ihre Patienten zu diesem Thema aufzuklären.