Long-COVID

Informationsangebot zu den Langzeitfolgen von Corona

Die gesundheitlichen Langzeitfolgen von COVID-19 umfassen sehr unterschiedliche körperliche und psychische Symptome: oft unspezifische Beschwerden wie Erschöpfung, Atemnot, Konzentrations- oder Schlafstörungen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Die aktuellen Leitlinien unterscheiden zwischen „Long-COVID“ (mehr als vier Wochen nach Erkrankung fortbestehende Symptome) und „Post-COVID-19-Syndrom“ (jenseits von zwölf Wochen noch bestehende oder neu auftretende Symptome, die anderweitig nicht erklärt werden können). Eine einheitliche klinische Definition und klare Behandlungspfade gibt es bisher nicht.

S1-Leilinie gibt Orientierung

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP) hat gemeinsam mit weiteren Fachgesellschaften eine S1-Leitlinie zu Post-COVID/Long-COVID herausgegeben. Dieser klinisch-praktische Leitfaden will „diagnostisch-therapeutische Orientierung auf dem Boden einer sehr häufig noch begrenzten Datenlage“ liefern. Empfehlungen finden sich zu allgemeinmedizinischen, dermatologischen, HNO-medizinischen, kardiologischen, neurologischen, pädiatrischen und pneumologischen Aspekten sowie Schmerzen und Fatigue.

Wichtige ergänzende Hinweise für die Diagnostik und Therapie von COVID-19 enthält die S1-Leitlinie Neurologische Manifestationen bei COVID-19, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Zusammenarbeit mit weiteren Fachgesellschaften.

Weiterführende Informationen

Das Robert Koch-Institut (RKI) informiert auf seiner Homepage zu wichtigen Aspekten der gesundheitlichen Langzeitfolgen nach Erkrankung mit COVID-19. Die Antworten entsprechen dem aktuellen Stand der Wissenschaft und sind mit Links zu wichtigen Studien (zumeist in englischer Sprache) verbunden. 

1) Im Epidemiologischen Steckbrief zu SARS-CoV-2 und COVID-19 handelt das Kapitel 9 von Manifestationen, Komplikationen und Langzeitfolgen. 

2) In den FAQ zu Langzeitfolgen gibt es Antworten auf häufig gestellte Fragen, zum Beispiel:

  • Wir häufig treten gesundheitliche Langzeitfolgen von COVID-19 auf? Sind auch Erkrankte mit milden Verläufen betroffen? 
  • Welche Menschen haben ein erhöhtes Risiko, gesundheitliche Langzeitfolgen von COVID-19 zu entwickeln?
  • Können Kinder auch gesundheitliche Langzeitfolgen von COVID-19 entwickeln?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Broschüre mit Empfehlungen erarbeitet, die bei der Genesung von COVID-19 oder Long-COVID unterstützen sollen. Ziel ist es, Betroffenen zu helfen, die eigenen Symptome zu verstehen und aktiv an einer Verbesserung zu arbeiten. Die Broschüre enthält gesundheitsfördernde Übungen und Maßnahmen zur ambulanten Rehabilitation von Erwachsenen nach  COVID-19-Erkrankung. 

Ärzte, die Patienten mit Langzeitfolgen nach COVID-19 behandeln und beraten, können die am besten geeigneten Übungen aus dieser Broschüre auswählen. 

Die Informationen beziehen sich auf folgende Bereiche:

  • Warnsignale, die der dringenden Aufmerksamkeit von Gesundheitsfachkräften bedürfen
  • Umgang mit Atemnot
  • Bewegung und sportliche Betätigung
  • Kräftesparendes Verhalten und Umgang mit andauernder Erschöpfung
  • Umgang mit Stimmstörungen
  • Umgang mit Schluckbeschwerden
  • Ernährung, einschließlich Geruchs- und Geschmacksstörungen
  • Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
  • Umgang mit Stress, Angstzuständen, Depressionen und Schlafstörungen
  • Umgang mit Schmerzen 25 Rückkehr an den Arbeitsplatz
  • Symptomtagebuch

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informiert allgemein­verständlich und anschaulich zum Thema Long-COVID: Langzeitfolgen von COVID-19 mit folgenden Schwerpunkten:

  • Was ist Long-COVID und welche Langzeitfolgen werden berichtet?
  • Wer ist betroffen und wer ist besonders gefährdet?
  • Welche Erkenntnisse gibt es zu Long-COVID bei Kindern und Jugendlichen?
  • Wo finden Betroffene Unterstützung?
  • Wie lässt sich Long-COVID vermeiden?

Die bereitgestellten Informationen sind geeignet für die Weitergabe an betroffene Patienten in Ihrer Praxis.

Merkblätter & Infografiken

Das Long-COVID Netzwerk Rhein-Neckar bietet gemeinsam mit der Uni Heidelberg und in Kooperation mit dem Hausärzteverband sowie der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg eine Basisfortbildung an. Es stehen Ihnen Informationen zu Long-COVID und Post-COVID aus der Forschung und Praxis zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie in unserer Praxisnachricht.

Post-COVID-19-Syndrom als besonderer Verordnungsbedarf

Das Post-COVID-19-Syndrom (ICD-10-Code: U09.9) ist als besonderer Versorgungsbedarf anerkannt. Verordnen Sie beispielsweise eine Physio- oder Ergotherapie aufgrund von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion, so werden die Kosten bei einer etwaigen Wirtschaftlichkeitsprüfung herausgerechnet. Mehr erfahren »

Letzte Aktualisierung: 01.03.2023