Corona-Impfung: STIKO empfiehlt Novavax und zweite Boosterimpfung

Hinweise für Praxen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlungen zur zweiten Auffrischimpfung und zum Impfstoff von Novavax am 15. Februar 2022 veröffentlicht. Diese sehen vor, dass gesundheitlich besonders gefährdete und exponierte Gruppen eine erneute Boosterimpfung erhalten sollten. Außerdem wird das Novavax-Vakzin alternativ zu den bereits eingesetzten COVID-19-Impfstoffen bei Personen ab 18 empfohlen.

Was Praxen zur zweiten Auffrischimpfung wissen sollten

Folgenden Personen empfiehlt die STIKO nach abgeschlossener COVID-19-Grundimmunisierung und erfolgter erster Auffrischimpfung eine zweite Auffrischimpfung:

Frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischimpfung:

  • Personen ab 70 Jahren
  • Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege sowie für Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
  • Personen mit Immundefizienz ab dem Alter von fünf Jahren

Frühestens sechs Monate nach der ersten Auffrischimpfung (in begründeten Fällen auch bereits nach frühestens drei Monaten): 

  • Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, insbesondere solche mit direktem Kontakt mit den Patienten bzw. Bewohnern

Impfung mit einem mRNA-Impfstoff

Die STIKO empfiehlt, für die zweite Auffrischimpfung in der Regel einen mRNA-Impfstoff. Vorzugsweise soll es der mRNA-Impfstoff sein, der bei der Grundimmunisierung beziehungsweise der ersten Auffrischimpfung genutzt wurde. Es gelten die bisherigen altersspezifischen Empfehlungen zur Anwendung von Comirnaty und Spikevax. Immundefiziente Menschen ab einem Alter von 30 Jahren sollen bei der Verwendung von Spikevax eine Dosis Spikevax zu 0,5 ml (100 Mikrogramm) erhalten.

Keine weitere Auffrischimpfung für Genesene  

Personen der oben aufgeführten Gruppen, die nach erfolgter COVID-19-Grundimmunisierung und erster Auffrischimpfung eine SARS-CoV-2-Infektion hatten, wird vorerst keine weitere Impfung empfohlen.

Dokumentation der zweiten Auffrischimpfung

Bei der täglichen Meldung der Anzahl der COVID-19-Impfungen sind zweite Auffrischimpfungen separat zu erfassen. Das Impfdoku-Portal wurde bereits um entsprechende Eingabefelder erweitert.

Für die Abrechnung gibt es keine neuen Pseudonummern. Ärzte verwenden für zweite Boosterimpfungen die bekannten Ziffern für Auffrischimpfungen – zum Beispiel bei einem Pflegeheimbewohner, der mit dem Vakzin von BioNTech-Pfizer geimpft wird, die 88331K.

COVID-19-Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax

Der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax ist für Personen ab 18 Jahren zugelassen. Eine Mehrdosendurchstechflasche (Vial) von Nuvaxovid enthält zehn Dosen zu je 0,5 ml. Es ist keine Rekonstitution notwendig.

  • Empfohlenes Impfschema Nuvaxovid® Grundimmunisierung: Personen ab 18 Jahren; zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens drei Wochen
  • Eine Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit empfiehlt die STIKO zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Eine Impfung mit Nuvaxovid in der Schwangerschaft und Stillzeit kann jedoch erwogen werden, wenn bei einer Schwangeren oder Stillenden eine produktspezifische, medizinische Kontraindikation für mRNA-Impfstoffe besteht.
  • Ungeimpfte Personen mit einer durchgemachten SARS-CoV-2-Infektion können eine Impfstoffdosis Nuvaxovid zur Vervollständigung der Grundimmunisierung erhalten.
  • Immundefiziente Patienten, die eine produktspezifische, medizinische Kontraindikation gegenüber anderen COVID-19-Impfstoffen aufweisen oder die auf die bisher verfügbaren Impfstoffe keine messbare Immunantwort gegen SARS-CoV-2 entwickelt haben, können mit Nuvaxovid geimpft werden.
  • Nuvaxovid kann gleichzeitig mit einem Influenza-Totimpfstoff verabreicht werden. Zur Gabe von anderen Tot- und Lebendimpfstoffen wird ein Abstand von 14 Tagen vor und nach Nuvaxovid-Applikation empfohlen.

Quelle: KBV