Strom

Die gesamte Erzeugungskapazität in Deutschland beläuft sich mit Stand vom 31. Mai 2022 auf etwa 232 GW. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Für die kurzfristige Entwicklung ist vor allem der Ausstieg aus der Kernkraft und der Kohleverstromung relevant.

Die Bundesnetzagentur erstellt alle zwei Jahre einen Bericht zum Stand und zur Entwicklung der Strom-Versorgungssicherheit. Die Untersuchungen zur Versorgungssicherheit umfassen den Zeitraum 2025 bis 2031. Der Bericht zeigt, dass in den gewählten Szenarien im Betrachtungszeitraum die Versorgung mit Elektrizität gewährleistet ist. Gleichzeitig müssen Investitionen in Erneuerbare Energien und neue, H2-fähige Gaskraftwerke, die Erschließung von Lastflexibilitäten sowie der Netzausbau entsprechend umgesetzt werden. Die unterstellten Szenarien berücksichtigen einen frühzeitigen Kohleausstieg bis 2030.

Die Daten basieren auf Gutachten von consentec, IER und FfE sowie Analysen von r2b.

Die Bundesregierung hat auf Basis des Berichts Handlungsempfehlungen für den Bundestag vorgelegt.

Den vollständigen Bericht zur Versorgungssicherheit Strom finden Sie auf der Website des BMWK.

Gesetzliche Grundlage: §§ 51, 63 Abs. 2 Energiewirtschaftsgesetz

FAQ zum Stromnetz

Wie wahrscheinlich ist ein umfassender Netzausfall (Blackout)? Welche Sicherungsmechanismen gibt es und was ist der Unterschied zwischen einem Blackout und einem Brownout? Antworten finden Sie hier.

Wie schätzt die Bundesnetzagentur die Stromlage für den aktuellen Winter ein?

Deutschland hat eines der weltweit sichersten Systeme für die Stromversorgung. Die Netzbetreiber verfügen über zahlreiche Mechanismen und Reserven, um das Stromnetz stabil zu halten.

Die Versorgungslage im Winter 2023/2024 hat sich gegenüber dem Vorjahr erheblich verbessert. Zum einen schätzt die Bundesnetzagentur die Gefahr einer angespannten Gasversorgung in einem normal kalten Winter als gering ein. Zum anderen sind in diesem Winter die französischen Kraftwerke deutlich besser verfügbar als im letzten Winter.

Die Bundesnetzagentur hält es daher für äußerst unwahrscheinlich, dass es zu größeren Störungen der Stromversorgung kommt. Die Gefahr eines Blackouts ist sehr gering.

Was ist ein Blackout?

Von einem Blackout spricht man, wenn die Stromversorgung flächendeckend unvorhergesehen und unkontrolliert ausfällt. Je nach Art und Umfang einer Störung könnte ein Blackout sich auch nur auf Teile der europäischen Stromversorgung beschränken. In der Vergangenheit entstanden Blackouts grundsätzlich nicht aus einer zu geringen Versorgung. Verantwortlich waren äußere Einwirkungen auf das Stromnetz selbst.

Was ist ein Brownout?

Bei einem „Brownout“ schalten die Netzbetreiber die Stromversorgung in manchen Bereichen für einen beschränkten Zeitraum gezielt ab oder verringern sie. Sie wenden solche Maßnahmen gezielt an, um einen Blackout abzuwenden. Damit stabilisieren sie das Stromnetz.

Private Verbraucherinnen und Verbraucher würden einen Brownout wie einen sonst gelegentlich auftretenden Stromausfall erleben, der auf wenige Stunden begrenzt ist. Es ist technisch schwierig, einzelne Kundinnen und Kunden innerhalb der betroffenen Regionen weiter zu versorgen.

Die Bundesnetzagentur hält einen Brownout für sehr unwahrscheinlich. Die Netzbetreiber haben sich auf viele mögliche Situationen gut vorbereitet.

Welche Möglichkeiten gibt es, um das Stromnetz zu sichern?

Die europäischen Netzbetreiber betreiben das Verbundnetz stets abgesichert. So funktioniert die Stromversorgung auch noch, wenn plötzlich Leitungen, Betriebsmittel (wie Sammelschienen oder Transformatoren) oder Kraftwerke ausfallen. Nur in seltenen Fällen wird das Stromnetz durch solche Ausfälle überlastet. Dann greifen automatische Mechanismen, die Betriebsmittel und Leitungen vor Schaden schützen.

Die Netzbetreiber prüfen regelmäßig, inwieweit diese Mechanismen geeignet sind. Bei Bedarf passen sie diese an.

Warum ist das deutsche Stromnetz robust?

Das deutsche Stromnetz ist (n-1)-sicher ausgelegt. Die (n-1)-Sicherheit ist ein grundlegendes Prinzip für den Betrieb und die Planung von Übertragungsnetzen in Europa. Es bedeutet, dass das Stromnetz jederzeit den Ausfall eines Netzelementes verkraften muss. Das kann eine Leitung oder ein Transformator sein. Die Netze können dann weiterhin uneingeschränkt betrieben werden. Die Übertragungsnetzbetreiber müssen dieses Prinzip umsetzen. Sie tragen die Verantwortung für das Stromsystem.

Welche Möglichkeiten haben die deutschen Übertragungsnetzbetreiber, das Stromnetz zu sichern?

Ein wichtiges Instrument der Übertragungsnetzbetreiber sind Redispatch-Maßnahmen. Redispatch dient vor allem dazu, Netzengpässe im Übertragungsnetz zu verhindern oder zu beheben. Netzengpässe können verschiedene Elemente des Stromnetzes betreffen.

Um Netzengpässe zu verhindern, weisen die Netzbetreiber stromerzeugende Anlagen an, weniger Strom ins Netz einzuspeisen (negativer Redispatch). Dafür müssen andere Kraftwerke mehr Strom einspeisen (positiver Redispatch). Auch dies steuern die Netzbetreiber. Sie stabilisieren das Stromnetz, indem sie die Netzelemente vor Überlastung schützen.

Das deutsche Übertragungsnetz ist noch nicht ausreichend ausgebaut. Netzengpässe entstehen daher vor allem in sogenannten Starkwind-Starklast-Zeiten. Dies geschieht, wenn gleichzeitig die Windenenergieanlagen im Norden Deutschlands viel Strom einspeisen und die Verbraucherinnen und Verbraucher im Süden Deutschlands viel Strom benötigen. In diesem Fall ist das Stromnetz besonders belastet.  

Ist das deutsche Stromsystem mit dem europäischen vernetzt?

Ja. In Europa sind die Stromleitungen vielfältig miteinander verbunden. Auch dadurch ist das Stromnetz stabil.

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