Kennen Sie die 116117?

Bilanz ein Jahr nach der Einführung der bundesweit gültigen Rufnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst in Baden-Württemberg

Ein Jahr nach der Einführung der bundesweit gültigen Rufnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst ziehen die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) und der DRK-Landesverband Bilanz: Mit der 116117 gelinge es, Notfalleinsätze des Rettungsdienstes und Behandlungen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes besser zu koordinieren.

116117 die Nummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst

Vor einem Jahr wurde in Baden-Württemberg die 116117 als einheitliche Nummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst außerhalb der Sprechzeiten eingeführt. Wer die 116117 wählt, hört in der Regel eine Bandansage mit Angabe der Adresse und Öffnungszeiten der nächstgelegenen Notfallpraxis. Falls Patienten aus medizinischen Gründen einen Hausbesuch benötigen, bleiben sie in der Leitung und werden mit der zuständigen Integrierten Leitstelle des DRK verbunden, welche die Hausbesuche koordiniert. Die Mitarbeiter der Leitstelle erkennen aber auch, wenn der Notarzt die bessere Wahl ist und leiten den Notarzteinsatz dann umgehend ein.

„Wir wollen nicht nur so schnell wie möglich helfen, sondern auch so gut wie möglich“, so der Präsident des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg, Dr. Lorenz Menz. Die Grundlage für eine schnelle Hilfe sei, dass die Rufnummern überall bekannt sind, so Dr. Johannes Fechner, stellvertretender Vorstands­vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg. Fechner weiter: „Neben der Notrufnummer 112 für den lebensbedrohenden Notfall müssen sich Patienten nur noch die 116117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst merken.“

Rund eine halbe Million Mal wurde die 116117 in den ersten zwölf Monaten seit ihrer Einführung in Baden-Württemberg gewählt. „Wir haben mit dieser Vermittlung gute Erfahrungen gemacht“, so Dr. Menz. Immer wieder seien vermeintliche Notfälle vom ärztlichen Bereitschaftsdienst übernommen worden – was dann der wirklich nötigen Notfallrettung zu Gute kam. Umgekehrt konnte schnell reagiert werden, wenn ein Anruf über die 116117 sich als echter Notfall herausstellte. Fechner und Menz sind sich einig: „Die zentrale Vermittlung ist ein echter Gewinn an Qualität in der Patientenversorgung“.

Krankheiten kennen keine Sprechzeiten

Unter Notfallpraxen finden sich auf dieser Homepage alle Informationen zum ärztlichen Bereitschaftsdienst der KVBW. Abends, am Wochenende und an Feiertagen stehen in rund 120 Notfallpraxen in Baden-Württemberg niedergelassene Ärzte für die Versorgung der akut erkrankten Patienten bereit. Telefonisch ist der Arzt im Dienst unter der Rufnummer 116117 (ohne Vorwahl) zu erreichen.

Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist nicht zu verwechseln mit dem Rettungsdienst, der in lebensbedrohlichen Fällen Hilfe leistet. Bei Notfällen, zum Beispiel Ohnmacht, Herzinfarkt, akuten Blutungen und Vergiftungen, alarmieren Sie bitte sofort den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112.