Neue KBV-Broschüre zu Patienten mit Migrationshintergrund

Titelbild der KBV-Broschüre Vielfalt in der Praxis
Neue KBV-Broschüre zu Patienten mit Migrationshintergrund

Um niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten bei der Kommunikation Patienten mit Migrationshintergrund zu unterstützen, hat die Kassenärztliche Bundes­vereinigung (KBV) die Broschüre „Vielfalt in der Praxis“ erstellt. Sie ist in der Heftreihe PraxisWissen erschienen und geht auf besondere Fälle ein, bei denen der Migrationshintergrund relevant sein kann, etwa beim Rollenbild oder bei der Palliativversorgung.

Beispielhaft werden Techniken zur Gesprächsführung vorgestellt, die bei Bedarf im Praxisalltag angewendet werden können. Eine ist die Methode „chunk & check“. Hier tragen Ärzte Informationsinhalte bewusst in leicht verständlichen Stücken (chunks) vor und lassen diese vom Patienten rückkoppeln (check). So erfahren sie, welche Aspekte der Patient verstanden hat und wo Erklärungsbedarf besteht. Der Serviceteil bietet unter anderem einen Überblick zu Patienteninformationen in Fremdsprachen.

Ärzte berichten aus dem Praxisalltag

Tipps zum kultursensiblen Umgang gibt unter anderem ein niedergelassener Kardiologe mit syrischem Migrationshintergrund. Eine Kinder- und Jugendärztin und ein Psychiater schildern ebenfalls ihre Erfahrungen. Anregungen kommen darüber hinaus von der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Aydan Özoğuz (SPD), und der Gesundheitswissenschaftlerin Prof. Dr. Doris Schaeffer von der Universität Bielefeld.

Broschüre kostenfrei bestellen

Die Servicebroschüre „Vielfalt in der Praxis“ kann kostenfrei per E-Mail bei der KBV bestellt werden (versand@kbv.de). Sie steht auch online in der KBV-Mediathek als barrierefreie Webversion bereit.

Neues Internetportal zu Migration und Gesundheit

Auch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) widmet sich verstärkt dem Thema Migration und hat kürzlich ein Internetportal gestartet. Dort werden in mehreren Sprachfassungen Informationen zu den Schwerpunktthemen Gesundheitswesen, Gesundheit und Vorsorge, Pflege sowie Sucht und Drogen bereitgestellt: Internetportal „Migration und Gesundheit”.

Menschen mit Migrationshintergrund

Menschen haben Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden: Das Statistische Bundesamt fasst hierunter sowohl Ausländer und Eingebürgerte als auch (Spät-) Aussiedler sowie als Deutsche geborene Nachkommen dieser Gruppen.